Es wird wieder besser. Ganz sicher, es wird wieder besser.

Es wird wieder besser. Ganz sicher, es wird wieder besser.

Seine kleine Hand greift nach meinen Haaren. Er summt. Gleich schläft er. Gleich werde ich mich aus dem Zimmer schleichen und mich auf direktem Weg zum Sofa begeben. Dort werde ich mich hinsetzen, die Füße hochlegen, einen Film anschauen.

Dort werde ich mir das nehmen, was ich mir den ganzen Tag gewünscht habe: Zeit für mich. Den Funktionsmodus werde ich abschalten. Den Flugmodus an.

Langsam versuche ich jedes einzelne Fingerchen aus meinen Haaren zu befreien, ihn vorsichtig in sein Bett zu legen. Geklappt. Im dunkeln suche ich nach dem Türgriff, drücke ihn herunter. Er dreht sich. Alles gut, versuche ich mich zu beruhigen. Macht er ja manchmal im Schlaf.

Doch kaum aus der Tür heraus, höre ich ihn weinen. Okay, sage ich mir. Okay, dann halt nochmal von vorn. Es hat geklappt. Film an, Kopf aus. War da was? Jetzt meldet sich sein Bruder. Once again.

Es ist 22.10 Uhr. Jetzt ist es still, doch mein Abend hat sich nun auch erledigt, also der entspannte auf dem Sofa.

Vieles andere hat sich auch erledigt in der letzten Zeit. Haare waschen zum Beispiel.

Sie sehen aus, als hätte ich sie sechs Tage nicht gewaschen. Und wenn ich ehrlich bin, stimmt das auch. Freunde sehen. Ausruhen. Gesund essen. Zeit als Paar.

Mein Kopf, der sagt: Nur wer auf sich selbst achtet, kann auch geben.

Er sagt aber auch: Und wie soll das geh´n?

Würde ja gern abbiegen. Aber der einzige Fluchtweg ist der geradeaus. Der durch das ganze Chaos, durch die Erschöpfung, durch die Phase.

Ja, manchmal ist der Funktionsmodus gar nicht so schlecht. Weil er uns weniger fühlen, sondern einfach machen lässt. Weil wir manchmal erst danach checken, wie heftig es eigentlich war.

Und weil es manchmal nur darum geht, durchzuhalten und sich nebenbei immer wieder ein wenig Mut zuzusprechen. Sich zu umarmen und zu sagen: Es wird wieder besser. Ganz sicher, es wird wieder besser.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Seine kleine Hand greift nach meinen Haaren. Er summt. Gleich schläft er. Gleich werde ich mich aus dem Zimmer schleichen und mich auf direktem Weg zum Sofa begeben. Dort werde ich mich hinsetzen, die Füße hochlegen, einen Film anschauen.

Dort werde ich mir das nehmen, was ich mir den ganzen Tag gewünscht habe: Zeit für mich. Den Funktionsmodus werde ich abschalten. Den Flugmodus an.

Langsam versuche ich jedes einzelne Fingerchen aus meinen Haaren zu befreien, ihn vorsichtig in sein Bett zu legen. Geklappt. Im dunkeln suche ich nach dem Türgriff, drücke ihn herunter. Er dreht sich. Alles gut, versuche ich mich zu beruhigen. Macht er ja manchmal im Schlaf.

Doch kaum aus der Tür heraus, höre ich ihn weinen. Okay, sage ich mir. Okay, dann halt nochmal von vorn. Es hat geklappt. Film an, Kopf aus. War da was? Jetzt meldet sich sein Bruder. Once again.

Es ist 22.10 Uhr. Jetzt ist es still, doch mein Abend hat sich nun auch erledigt, also der entspannte auf dem Sofa.

Vieles andere hat sich auch erledigt in der letzten Zeit. Haare waschen zum Beispiel.

Sie sehen aus, als hätte ich sie sechs Tage nicht gewaschen. Und wenn ich ehrlich bin, stimmt das auch. Freunde sehen. Ausruhen. Gesund essen. Zeit als Paar.

Mein Kopf, der sagt: Nur wer auf sich selbst achtet, kann auch geben.

Er sagt aber auch: Und wie soll das geh´n?

Würde ja gern abbiegen. Aber der einzige Fluchtweg ist der geradeaus. Der durch das ganze Chaos, durch die Erschöpfung, durch die Phase.

Ja, manchmal ist der Funktionsmodus gar nicht so schlecht. Weil er uns weniger fühlen, sondern einfach machen lässt. Weil wir manchmal erst danach checken, wie heftig es eigentlich war.

Und weil es manchmal nur darum geht, durchzuhalten und sich nebenbei immer wieder ein wenig Mut zuzusprechen. Sich zu umarmen und zu sagen: Es wird wieder besser. Ganz sicher, es wird wieder besser.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

“Mach mal was schönes.”

“Mach mal was schönes.”

Mach was schönes“ und zack war er weg. Mit den Kids. Und ich stand da im Flur wie bestellt und nicht abgeholt.
Könnt ja ne Wäsche machen. Ach ne, komm. Keinen Haushalt jetzt. Erstmal nen Kaffee. Vielleicht les ich ein paar Seiten. Ah, es klingelt. Ein Paket, ich mach´s mal auf. Vielleicht bereite ich schon mal das Mittagessen vor, dann ist’s nacher easier.
Schon ne Stunde vorbei, jetzt kommen sie ja gleich wieder. Lohnt sich jetzt auch nicht mehr, mich mal kurz hinzulegen. Dann spring ich unter die Dusche.
Auf meine kinderfreie zwei Stunden hab ich mich so gefreut. Dann waren sie da. Und ich wusste nichts mit ihnen anzufangen. Nicht, weil ich es ohne die Kinder komisch fand, sondern weil ich mich komisch fand. Ich war innerlich getrieben, war überall und nirgendwo.
Vielleicht hatte ich’s einfach verlernt, in einer Wohnung zu sein, nur mit mir. Zeit zu haben.
Innerlich hatte ich das komische Gefühl aus den zwei Stunden alles rauszuholen zu müssen, was geht.
Als die drei dann wieder vor der Tür standen hab ich bemerkt: Ich hab alles gemacht, aber nichts richtig.
Überall was angefangen, aber nichts zu Ende geführt.
Die Wohnung war trotzdem nicht sauber, das Essen nicht fertig gekocht. Keine Seite hab ich aufmerksam gelesen, der Kaffee in meiner Tasse wieder kalt.
Und eines hab ich ganz bestimmt nicht gemacht: Mich entspannt, was schönes gemacht.
Dann hab ich einen Vertrag mit mir geschlossen und mir gesagt: So mach ich das nicht wieder. Ab jetzt werd ich drei Gänge zurückschalten, wenn die Tür zugeht und nicht in den fünften. Ich werd keine zehn Dinge mehr machen, sondern vielleicht zwei. Und das fühlt sich gut so an.
Mach was schönes“ und zack war er weg. Mit den Kids. Und ich stand da im Flur wie bestellt und nicht abgeholt.
Könnt ja ne Wäsche machen. Ach ne, komm. Keinen Haushalt jetzt. Erstmal nen Kaffee. Vielleicht les ich ein paar Seiten. Ah, es klingelt. Ein Paket, ich mach´s mal auf. Vielleicht bereite ich schon mal das Mittagessen vor, dann ist’s nacher easier.
Schon ne Stunde vorbei, jetzt kommen sie ja gleich wieder. Lohnt sich jetzt auch nicht mehr, mich mal kurz hinzulegen. Dann spring ich unter die Dusche.
Auf meine kinderfreie zwei Stunden hab ich mich so gefreut. Dann waren sie da. Und ich wusste nichts mit ihnen anzufangen. Nicht, weil ich es ohne die Kinder komisch fand, sondern weil ich mich komisch fand. Ich war innerlich getrieben, war überall und nirgendwo.
Vielleicht hatte ich’s einfach verlernt, in einer Wohnung zu sein, nur mit mir. Zeit zu haben.
Innerlich hatte ich das komische Gefühl aus den zwei Stunden alles rauszuholen zu müssen, was geht.
Als die drei dann wieder vor der Tür standen hab ich bemerkt: Ich hab alles gemacht, aber nichts richtig.
Überall was angefangen, aber nichts zu Ende geführt.
Die Wohnung war trotzdem nicht sauber, das Essen nicht fertig gekocht. Keine Seite hab ich aufmerksam gelesen, der Kaffee in meiner Tasse wieder kalt.
Und eines hab ich ganz bestimmt nicht gemacht: Mich entspannt, was schönes gemacht.
Dann hab ich einen Vertrag mit mir geschlossen und mir gesagt: So mach ich das nicht wieder. Ab jetzt werd ich drei Gänge zurückschalten, wenn die Tür zugeht und nicht in den fünften. Ich werd keine zehn Dinge mehr machen, sondern vielleicht zwei. Und das fühlt sich gut so an.
Hoffentlich machen sie gut mit.

Hoffentlich machen sie gut mit.

Hoffentlich machen sie gut mit.
Dachte ich mir in den letzten Tagen bestimmt zehnmal. Hoffentlich sind sie lieb.
Auf der vierstündigen Autofahrt. In der Kirche während der Taufe meines Neffen. Im Restaurant während der Feier. Bei Oma und Opa. Auf der Rückfahrt.
Zuhause angekommen hab ich mich schlecht gefühlt. Weil ich so gedacht habe, wie es manch andere sagen und mich das eigentlich jedes Mal stört. „Ach, wie lieb sie sind“, „Ach, so ruhig sitzen sie im Kinderwagen“. Und ich mich dann immer sagen höre: „Ja, sie können aber auch anders“.
Ach ne, wir können alle anders. Weil wir Menschen sind.
Und ja, sie haben mitgemacht in den letzten Tagen. Weil sie dabei waren. Weil Kinder nicht alles mitmachen müssen, zumindest nicht so, wie wir´s vielleicht gern hätten.
Weil sie immer „lieb“ und nie „böse“ sind. Nicht wenn sie weinen, weil Autofahren nervt. Nicht, wenn sie in der Kirche laut „dadada“ rufen, weils so schön hallt.
Oder ist es etwa böse aufzustehen, wenn man nicht mehr sitzen möchte?
Essen nicht zu essen, weil es einem nicht schmeckt?
Sich wegzudrehen, wenn man fremde Personen nicht anschauen mag?
Zu weinen, wenn einem danach ist?
 
Ich will ne Gesellschaft, die es besorgniserregend findet, wenn kleine Kinder einfach nur dasitzen und nichts machen, sich von jedem auf den Arm nehmen lassen und nie Widerstand leisten.
Ich will ne Gesellschaft, in der Kinder als Kinder gesehen werden. In der sie so sein dürfen und als die gesehen werden, die sie sind. Wunderbare kleine Menschlein, die fühlen und es zeigen. Die erkunden, weil alles so interessant ist und sich auf den Boden werfen, weil was nicht passt.
Die laut sind, die toben, die wegrennen, die zanken.
Ich will ne Gesellschaft, in der Eltern sich mal locker machen können. Mal durchatmen. Weil Kinder als Kinder gesehen werden.

Hoffentlich machen sie gut mit.
Dachte ich mir in den letzten Tagen bestimmt zehnmal. Hoffentlich sind sie lieb.
Auf der vierstündigen Autofahrt. In der Kirche während der Taufe meines Neffen. Im Restaurant während der Feier. Bei Oma und Opa. Auf der Rückfahrt.
Zuhause angekommen hab ich mich schlecht gefühlt. Weil ich so gedacht habe, wie es manch andere sagen und mich das eigentlich jedes Mal stört. „Ach, wie lieb sie sind“, „Ach, so ruhig sitzen sie im Kinderwagen“. Und ich mich dann immer sagen höre: „Ja, sie können aber auch anders“.
Ach ne, wir können alle anders. Weil wir Menschen sind.
Und ja, sie haben mitgemacht in den letzten Tagen. Weil sie dabei waren. Weil Kinder nicht alles mitmachen müssen, zumindest nicht so, wie wir´s vielleicht gern hätten.
Weil sie immer „lieb“ und nie „böse“ sind. Nicht wenn sie weinen, weil Autofahren nervt. Nicht, wenn sie in der Kirche laut „dadada“ rufen, weils so schön hallt.
Oder ist es etwa böse aufzustehen, wenn man nicht mehr sitzen möchte?
Essen nicht zu essen, weil es einem nicht schmeckt?
Sich wegzudrehen, wenn man fremde Personen nicht anschauen mag?
Zu weinen, wenn einem danach ist?
 
Ich will ne Gesellschaft, die es besorgniserregend findet, wenn kleine Kinder einfach nur dasitzen und nichts machen, sich von jedem auf den Arm nehmen lassen und nie Widerstand leisten.
Ich will ne Gesellschaft, in der Kinder als Kinder gesehen werden. In der sie so sein dürfen und als die gesehen werden, die sie sind. Wunderbare kleine Menschlein, die fühlen und es zeigen. Die erkunden, weil alles so interessant ist und sich auf den Boden werfen, weil was nicht passt.
Die laut sind, die toben, die wegrennen, die zanken.
Ich will ne Gesellschaft, in der Eltern sich mal locker machen können. Mal durchatmen. Weil Kinder als Kinder gesehen werden.

Wieder nichts geschafft

Wieder nichts geschafft

Wieder zu nichts gekommen, dachte ich mir gestern Abend auf dem Weg ins Bett.
Wieder nichts gemacht außer:
12 Windeln gewechselt, 20 mal die Nasen geputzt, 3 Pakte zur Post gebracht, 2 Maschinen Wäsche gewaschen, 3 Telefonate geführt, 2 Brei und 1 Mittagessen gekocht, 4 Wutanfälle gewuppt, 2 mal den Garten gegossen, 5 Nachrichten beantwortet, 1 Höhle aus Kartons gebaut, 15 km zu Fuß, 13 kg auf dem Arm getragen, oder auch mal 26, 2 Flaschen gemacht, 9 mal getröstet, 2 Kindern auf dem Spielplatz hinterher gerannt, 4 mal Zähne geputzt, 7 Streitereien geschlichtet, 8 mal umgezogen, ausgezogen, angezogen, 2 mal in den Schlaf geschaukelt, 0 mal hingesetzt.
 
Stellt euch mal vor, eine Freundin würde uns das über ihren Tag erzählen,was würden wir zu ihr sagen? Über sie denken?
Ich glaube vieles, aber sicher nicht: So ne faule Socke.
An was machen wir das eigentlich fest, ob wir was geschafft haben oder nicht? An der Meinung anderer? An Bestätigung von außen?
Sagt uns unser Anspruch an uns selbst ständig, es ist nicht genug?
Zeit, dass wir mal so mit uns umgehen, wie wir auch unsere beste Freundin behandeln würden. Dass wir uns die Anerkennung geben, die andere von uns bekommen.
Höchste Zeit, dass wir bemerken: Es war genug. Wir tun genug. Wir sind genug.🤎
Wieder zu nichts gekommen, dachte ich mir gestern Abend auf dem Weg ins Bett.
Wieder nichts gemacht außer:
12 Windeln gewechselt, 20 mal die Nasen geputzt, 3 Pakte zur Post gebracht, 2 Maschinen Wäsche gewaschen, 3 Telefonate geführt, 2 Brei und 1 Mittagessen gekocht, 4 Wutanfälle gewuppt, 2 mal den Garten gegossen, 5 Nachrichten beantwortet, 1 Höhle aus Kartons gebaut, 15 km zu Fuß, 13 kg auf dem Arm getragen, oder auch mal 26, 2 Flaschen gemacht, 9 mal getröstet, 2 Kindern auf dem Spielplatz hinterher gerannt, 4 mal Zähne geputzt, 7 Streitereien geschlichtet, 8 mal umgezogen, ausgezogen, angezogen, 2 mal in den Schlaf geschaukelt, 0 mal hingesetzt.
 
Stellt euch mal vor, eine Freundin würde uns das über ihren Tag erzählen,was würden wir zu ihr sagen? Über sie denken?
Ich glaube vieles, aber sicher nicht: So ne faule Socke.
An was machen wir das eigentlich fest, ob wir was geschafft haben oder nicht? An der Meinung anderer? An Bestätigung von außen?
Sagt uns unser Anspruch an uns selbst ständig, es ist nicht genug?
Zeit, dass wir mal so mit uns umgehen, wie wir auch unsere beste Freundin behandeln würden. Dass wir uns die Anerkennung geben, die andere von uns bekommen.
Höchste Zeit, dass wir bemerken: Es war genug. Wir tun genug. Wir sind genug.🤎

Ich freu mich auf´s Gehen. Und auf´s Wiederkommen.

Ich freu mich auf´s Gehen. Und auf´s Wiederkommen.

Meinen Rucksack, my best friend und mich. Mehr braucht´s dieses Wochenende nicht.
Ich freu mich aufs Gehen. Und aufs Wiederkommen.
Und jetzt erst einmal aufs quatschen und snacken im Zug, auf´s Musik hören und einfach die vorbeiziehende Landschaft beobachten, auf neues sehen und mich dadurch mal wieder neu zu fühlen, auf Kaffee in der Sonne, second-hand-shopping, auf mal wieder ne richtig gute Freundin sein- ungestört und mit ganzem Herzen, auf´s entspannt duschen, entspannt aufstehen,
auf´s einfach dasitzen und dem Treiben zuschauen.
Auf´s können, aber nichts müssen.

Ich freu mich auf ein Stückchen altes Leben, mitten in meinem wunderschönen neuen Leben.

Und auf Berlin.

 

Meinen Rucksack, my best friend und mich. Mehr braucht´s dieses Wochenende nicht.
Ich freu mich aufs Gehen. Und aufs Wiederkommen.
Und jetzt erst einmal aufs quatschen und snacken im Zug, auf´s Musik hören und einfach die vorbeiziehende Landschaft beobachten, auf neues sehen und mich dadurch mal wieder neu zu fühlen, auf Kaffee in der Sonne, second-hand-shopping, auf mal wieder ne richtig gute Freundin sein- ungestört und mit ganzem Herzen, auf´s entspannt duschen, entspannt aufstehen,
auf´s einfach dasitzen und dem Treiben zuschauen.
Auf´s können, aber nichts müssen.

Ich freu mich auf ein Stückchen altes Leben, mitten in meinem wunderschönen neuen Leben.

Und auf Berlin.